BEHANDLUNGEN
1.) Hautkrankheiten
a) Muttermalkontrolle / Hautkrebsvorsorge
Melanom (schwarzer
Hautkrebs)
Basaliom (Basalzellenkrebs)
Plattenepithelkarzinom
(Stachelzellkrebs)
Aktinische Keratosen
Muttermale (Leberflecken)
Verruca seborrhoica
(Alterswarze)
Senile Hämangiome
(Altersblutschwamm)
Vorsorgeuntersuchung
b) Akne
c) Warzen
d) Neurodermitis (Atopische Dermatitis)
e) Psoriasis (Schuppenflechte)
f) Weißfleckenkrankheit (Vitiligo)
g) Juckreiz
h) Nesselausschlag (Urticaria)
i) Pilzerkrankungen
j) Krampfadern - Venenleiden, Hämorrhoiden und
periphere arterielle Durchblutungsstörungen
k) Haarprobleme
l) Allergien
m) Kinderdermatologie
n) Übermäßiges Schwitzen (Hyperhidrose)
o) Sonnenallergie (Polymorphe Lichtdermatose)
p) Xanthelasmen
2.) Sexuell übertragbare Erkrankungen / Geschlechtskrankheiten
3.) Operationen
4.) Blutabnahmen, Bakterienkulturen, Harn- und Stuhluntersuchungen
5.) Alternativ medizinische Behandlungen
1.) Hautkrankheiten
a) Muttermalkontrolle / Hautkrebsvorsorge
Die Haut ist nicht nur das größte Organ des Menschen, sondern auch
eines mit einer
großen Anzahl und Vielfalt an möglichen mehr oder
weniger bösartigen Tumoren.
Nachfolgend einige wichtige Beispiele:
^
Melanom (schwarzer Hautkrebs)
ist ein hochgradig bösartiger Tumor der Pigmentzellen. Er neigt dazu, früh
Metastasen
(Tochtergeschwülste) über Lymph- und Blutbahnen zu streuen und ist
die am häufigsten
tödlich verlaufende Hautkrankheit mit weltweit stark steigender Anzahl an
Neuerkrankungen.
> Risikofaktoren: Hauttyp, Sonne/Sonnenbrände(vor allem in der Kindheit),
viele Muttermale,
Familienangehörige mit Melanom
^
Basaliom (Basalzellenkrebs)
ist ein Tumor, der von den embryonalen Haarkeimen ausgeht und daher an behaarten
Hautstellen entsteht. Er ist der häufigste maligne Tumor der Haut, wächst
wie ein
bösartiger
Tumor in das umliegende Gewebe, bildet in der Regel aber keine Metastasen
(Tochtergeschwülste).
> Bevorzugte Stellen: Gesicht (Nase), Kopfhaut
> Risikofaktoren: UV-A Licht (Solarium)
^
Plattenepithelkarzinom (Stachelzellkrebs)
ist ein von den Epithelien der Haut und Schleimhäute ausgehender bösartiger
Tumor.
Eine Metastasierung in benachbarte Lymphknoten ist möglich.
Bevorzugte Stellen: verstärkt der Sonne ausgesetzte Areale
Anfangs imponieren sie als raue Hautstellen, die später warzig-höckrig
imponieren.
> Bevorzugte Stellen: Gesicht, Handrücken, Glatze
> Risikofaktoren: helle Hauttypen, Sonne
^
Aktinische Keratosen
sind durch chronische Lichtschädigung verursachte Veränderung der
verhornten Oberhaut,
die bösartig entarten können
^
Muttermale (Leberflecken)
medizinisch Naevuszellnaevi genannt, sind eine gutartige Ansammlung und Fehlbildung
der
pigmentbildenden Zellen der Haut. Diese Zellen kommen überall in der Haut
vor.
Ein Muttermal kann bereits bei der Geburt vorhanden sein, sich aber auch erst
später entwickeln,
wobei die Erbanlage und die Sonnenbelastung eine Rolle spielen.
Muttermale können sehr verschieden ausschauen.
Muttermale können entarten und zu einem bösartigen Melanom werden (siehe
oben).
Jegliche Veränderung eines Muttermals kann Hinweis für eine bösartige
Umwandlung darstellen.
Aus diesem Grund sollte man Muttermale regelmäßig selbst beobachten
und von einem Arzt
kontrollieren lassen. Muttermale unter Nägeln, an Handflächen, Fußsohlen
und
Schleimhäuten
sollte ein besonderes Augenmerk geschenkt werden. Kann der Arzt die Gut- oder
Bösartigkeit
eines
Muttermals nicht sicher beurteilen, muß das Muttermal operativ entfernt
werden und
histologisch (unter dem
Mikroskop) beurteilt werden.
^
Verruca seborrhoica (Alterswarze)
ist eine anfangs flach erhabene, später oft warzige und bis zu daumennagelgroße
gutartige
Hautverdickung von grau-gelblicher bis grau-schwarzer Farbe. Sie können
am
ganzen Körper
entstehen, meist ab dem 30. Lebensjahr. Genetische und hormonelle Faktoren sowie
UV-Licht
dürften
eine Rolle spielen. Sie sind kosmetisch sehr störend und können meist
problemlos durch
eine oberflächliche Abtragung entfernt werden.
^
Senile Hämangiome (Altersblutschwamm)
sind stecknadelkopf- bis linsengroße Flecke oder Knötchen, die meist
ab dem 30. Lebensjahr
auftreten und gutartig sind. Aus kosmetischen Gründen können sie problemlos
entfernt
werden,
z.B. mittels Elekrtokaustik oder Laser.
^
Leistungen:
Vorsorgeuntersuchungen
Auflichtmikroskopie: Mittels eines sogenannten Dermatoskops
kann man in tiefere
Schichten
der Haut schauen und Strukturen von pigmentierten Läsionen beurteilen, die
mit freiem
Auge
nicht sichtbar sind.
Digitale Auflichtmikroskopie (MoleMax):
Hierbei wird zur Vorsorgeuntersuchung die neue Technik der "Digitalen
Epilumineszenz-
Mikroskopie" angewendet.
Ein Gerät mit Namen "Molemax" dient als hochpräzises Diagnosegerät
zur Bestimmung von Hautveränderungen.
Die Hautoberfläche und auch darunter liegende Hautschichten werden bildlich
dargestellt,
was eine frühzeitige Unterscheidung von gutartigen und bösartigen Hautveränderungen
ermöglicht.
Da die Bilder auch in der Datenbank des Patienten abgespeichert werden,
können bei folgenden Untersuchungen die Bilder miteinander verglichen werden
und so
kleinste Hautveränderungen frühestmöglich erkannt werden.
Operative Entfernung von Muttermalen/Tumoren in Lokalanästhesie mit histologischer
(mikroskopischer) Untersuchung der entfernten Läsionen.
Nachsorgeuntersuchungen nach bösartigen Hauttumoren:
+)Warnsymptome: Jede neu entstandene oder sich rasch verändernde Läsion
sollte
vom Hautarzt untersucht werden, denn dies könnte ein Hinweis für eine
bösartige
Entstehung
sein.
+) Selbstuntersuchung: ABCDE-Regel
A = Asymmetrie: die pigmentierte Hautveränderung ist ungleichmäßig
gestaltet
B=Begrenzung: unregelmäßige Ränder
C=Colorit: unterschiedliche Farben
D= Durchmesser: Wachstum
E=Erhabenheit: neu entstanden auf flachem Grund
+) Vermeidung von Sonnenbränden („Die Haut vergisst nichts“)
+)Die frühzeitige Erkennung eines Hautkrebses ist einer der wesentlichsten
Maßnahmen.
Eine (zu)späte Aufdeckung und Behandlung kann vor allem beim schwarzen Hautkrebs
im
wahrsten Sinne des Wortes zu spät sein und tödlich verlaufen.
Andererseits
ist ein
rechtzeitig erkanntes Melanom ein heilbarer Krebs.
Daher ist die regelmäßige
Vorsorgeuntersuchung
wichtig. Wer regelmäßig seine Muttermale
untersucht, hat ein deutlich geringeres Risiko an einem Hautkrebs zu erkranken.
^
b) Akne
Akne ist eine äußerst häufige, meist in der Pubertät
erstmals auftretende Erkrankung
der Talgdrüsen. Es kommt zur Ausbildung von Mitessern (Komedonen), Eiterbläschen
(Pusteln),
Knötchen (Papeln) bis hin zu Zysten. Männliche Sexualhormone
bewirken eine Steigerung
der Talgproduktion im Gesicht, Decollete und Schultern.
Durch eine verstärkte Verhornung
kommt es zu einem
Verschluß der Talgdrüsenausführungsgänge,
gefolgt von einer Vermehrung
von Bakterien
und einer Entzündung der Talgdrüsen
und deren Umgebung. Eine frühzeitige Behandlung der Akne ist entscheidend,
um
der Gefahr von
Narbenbildungen entgegenzuwirken.
> Behandlungsmöglichkeiten:
Die Basis jeder Aknetherapie stellt die tägliche Hautreinigung mit speziellen
Präparaten
zur Öffnung der verstopften Talgdrüsenausführungsgänge dar.
+) Lokale Schälbehandlungen:
Verwendung finden Vitamin A Säure, Benzoylperoxyd und Fruchtsäure Präparate
+) Antibiotische Therapien: Diese erfolgen entweder lokal (Gels oder Cremen)
oder systemisch
(Tabletten) zur Reduktion der entzündungsauslösenden Aknebakterien.
+) Hormone (Pille): bei Frauen, die eine Verstärkung der Akne vor der Monatsblutung
beobachten, oft vielversprechend.
+) Isotretinoin (z.B. Roaccutan®): ein Vitamin-A-Säure-Abkömmling,
führt zu einer Verkleinerung
der Talgdrüsen.
Bei schweren Akneformen eine oft sehr gut wirksame Therapie in Form von Tabletten.
Mögliche
Nebenwirkungen sind z.B. eine Austrocknung der Haut und Schleimhäute,
vermehrte
Sonnenempfindlichkeit,
Anstieg der Blutfette und der Leberwerte und eine
Schädigung des Embryos.
Gebährfähige
Frauen müssen daher sicher verhüten.
+) Peelings: eine gute Zusatzbehandlung vor allem bei Patienten/innen
mit Neigung
zur Narbenbildung.
Es werden einerseits oberflächliche Peelings (z.B. Fruchtsäure (AHA)
und Salicylsäure (ASS)) oder
mitteltiefe Peelings (z.B. Trichloressigsäure (TCA)) eingesetzt.
Nach einer Entfettung der Haut werden die Substanzen vom Hautarzt aufgetragen
und einige
Minuten einwirken gelassen. Danach erfolgt entweder eine Neutralisierung (AHA-Peel)
oder
die Substanz verbleibt auf der Haut (TCA-Peel).
Fruchtsäure-Peelings werden
mehrmals im Abstand
von einigen Wochen in steigender
Konzentration und mit steigender Einwirkzeit
angewendet.
Ein TCA-Peel
erfolgt einmalig.
+) IPL (Pulslichtgerät): Hierbei führt Licht einer
bestimmten Wellenlänge
(420 nm) zu
einer Verminderung der bakteriellen Infektion der Talgdrüsen und in der
Folge
zu einer Reduktion
der Entzündung.
Dadurch kommt es zu einer Verbesserung der Akne. Diese Behandlung erfolgt ca.
1 x / Monat.
^
c) Warzen
werden von Viren verursacht, entweder durch direkten Kontakt mit erkrankten
Hautstellen
oder durch infizierte Hautschuppen (z.B. im Turnsaal oder Sauna).
Es gibt einerseits
Warzen
an der Haut, typischerweise an Fußsohlen oder
Händen,
oder an Schleimhäuten, z.B. im Genitalbereich.
Durch kleinste Verletzungen der Haut oder Schleimhäute dringen die Viren
ein, vermehren sich
und führen zu einer Verdickung der Hornschicht. Durch Abschilferung der
Hornzellen
gelangen die Viren in die Umgebung.
> Behandlungsmöglichkeiten:
Manchmal kann es alleine zu einer plötzlichen Abheilung der Warzen kommen,
bedingt durch ein
gutes Immunsystem. Andererseits gibt es Menschen, die immer wieder Warzen entwickeln.
Die Viren sind auch in scheinbar nicht befallener Haut nachweisbar, daher kann
es auch nach
einer erfolgreichen Therapie zu einem Rezidiv kommen, denn man kann nur die Warze
entfernen,
aber nicht die Viren, die weiterhin in der Haut verweilen.
+) Warzentinkturen:
Auflösung der verdickten Hornschicht
+) Abtragung mittels Elektrokaustik, Laser oder Kryotherapie (Kältebehandlung).
^
d)
Neurodermitis (Atopische Dermatitis)
eine
chronisch wiederkehrende
Erkrankung der Haut mit Rötung, Schuppung, Nässen
und Juckreiz. Tritt vor allem bei Kindern auf und bessert sich häufig im
Erwachsenenalter.
Betroffene Hautstellen sind typischerweise Ellenbeugen, Kniekehlen, Hals, Gesicht.
Wenn
Verwandte an
Neurodermitis, Allergien oder Asthma leiden, ist das Risiko zu
erkranken größer.
Streß jeglicher Art ist ein häufiger aggravierender Faktor.
>
Behandlungsmöglichkeiten:
Da es sich um eine wiederkehrende Erkrankung handelt, gibt es dzt. keine Heilung.
Ziel ist es
die akuten Krankheitsschübe schnell zu bessern und weitere Schübe zu
verhindern.
Basistherapie ist die Pflege der Haut mit Badezusätzen und Pflegecremen,
um ein Austrocknen
der Haut zu verhindern.
Bei akuten Schüben sind die bewährten kortisonhältigen Salben
Mittel
erster Wahl.
Bei kurzfristiger Anwendung sind die modernen Produkte so gut wie nebenwirkungsfrei.
Zur Vermeidung von Schüben bzw bei leichten Schüben stehen seit kurzem
die sogenannten
Calcineurininhibitoren zur Verfügung (Elidel-Creme® und Protopic-Salbe®).
Phototherapie:
Bestrahlungen mit UV-Licht führen oft zu einer deutlichen Verbesserung.
^
e) Psoriasis (Schuppenflechte)
ist eine nicht ansteckende Autoimmunerkrankung,
die punktförmige bis handtellergroße stark
schuppende, gerötete Hautstellen (Knie, Ellenbogen, Kopfhaut, Steißbein)
zeigt.
Neben der Haut können auch Gelenke ( 5 - 20 %) und Finger-/Zehennägel
befallen sein.
Circa 2 - 3 % der Bevölkerung
in Mitteleuropa sind betroffen.
Es handelt sich um eine vererbte, chronisch schubartig verlaufende Erkrankung.
Als
Auslöser von Schüben finden sich z.B. physische oder psychische Belastungen
(z.B.
grippaler Infekt,
Operationen, Tod eines nahen Angehörigen, ...),
hormonelle Veränderungen
(Schwangerschaft),
Einnahme gewisser Medikamente
(z.B. Beta-Blocker, ACE-Hemmer, Interferon, ...),
Sonnenbrände.
> Behandlungsmöglichkeiten:
Basis bildet eine kontinuierliche Pflege der Haut mit rückfettenden Produkten
(Badezusätze,
Pflegecremen).
+) Harnstoff- und Salicylsäure- hältige Salben zum Ablösen der
Schuppen
+) Bei akuten Schüben sind die bewährten kortisonhältigen Salben
Mittel erster Wahl.
Bei kurzfristiger Anwendung sind die modernen Produkte so gut wie nebenwirkungsfrei.
+) Dithranol (Cignolin) als Lokaltherapie bremst die Zellteilung und hat eine
gute Wirksamkeit.
Es handelt sich dabei jedoch um eine sehr aufwendige Behandlung.
+) Vitamin-D-Derivate Salben: verringern die Teilungsaktivität der Hautzellen.
+) Retinoide: Vitamin A Abkömmlinge. Werden als Tabletten eingenommen.
Mögliche
Nebenwirkungen sind z.B. eine Austrocknung der Haut und Schleimhäute,
vermehrte
Sonnenempfindlichkeit, Anstieg der Blutfette und der Leberwerte und eine
Schädigung
des Embryos.
Gebährfähige Frauen müssen daher sicher verhüten.
+) Methotrexat: wirkt immunsuppremierend.
Als
Nebenwirkung ist eine Schädigung der Leber möglich.
+) Cyclosporin A: wirkt immunsuppressiv.
+) Fumarsäureester: sehr gute Erfolge. Wird in Form von Tabletten
eingenommen.
Häufige Nebenwirkungen sind Durchfall, Gesichtsrötungen, Veränderungen
des Blutbildes und
der Leber- und Nierenwerte.
+) Biologicals: neue, teure, sog. immunmodulierende Therapien,
z.B. Adalimumab, Infliximab, Etanercept, Ustekinumab.
^
f) Weißfleckenkrankheit (Vitiligo)
ist eine chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung, die bei etwa
0,5 bis 2 %
der Bevölkerung vorkommt. Die Vererblichkeitsrate liegt bei ca. 33%. Es
kommt
zur Ausbildung
weißer Hautflecken, die sich langsam ausweiten, aber auch wieder zurückbilden
können.
Es
kommt zu einer Schädigung der pigmentbildenden Melanozyten.
Die Ursachen
sind noch nicht sicher geklärt.
Teilweise können auch andere Erkrankungen
(Autoimmunerkrankungen) assoziiert
sein, wie z.B. Zuckerkrankheit oder
Schilddrüsenerkrankungen.
> Behandlungsmöglichkeiten:
+) Lichttherapie: Bestrahlung der Haut mit Licht verschiedener
Wellenlängen
(Schmalband-UVB-Th und PUVA-Th) führt zu sehr guten Ergebnissen.
Bestrahlung mit UV-licht ist einer der vielversprechensten Wege.
+) Vitamin-D-Derivate Salben, Calcineurininhibitoren und lokale Kortikosteroidsalben
+) Camouflage: die weißen Flecken werden mit einem wasserfesten Spezial-Make-up
abgedeckt.
+) Begleitende Maßnahmen: Gesunde Ernährung, Stressbewältigung
und Sport können zur
Normalisierung des Immunsystems führen und somit den Abbau von Melanozyten
verringern.
+) Melanozyten-Transplantation: Entnahme von Melanozyten aus unbefallenen Körperstellen,
welche angezüchtet werden und wiedereingepflanzt werden.
+) Bleichung der restlichen gesunden Haut: nur bei sehr ausgedehnten Fällen.
^
g)
Juckreiz
kann Begleiterscheinung von Hauterkrankungen sein, z.B. Neurodermitis,
Psoriasis,
Urtikaria,
Pilzerkrankungen. Weiters kommt es zu Juckreiz bei psychischen Belastungssituationen
und
trockener Haut, die durch altersbedingte degenerative Hautveränderungen
verursacht wird.
Juckreiz kann aber auch Hinweis auf Erkrankungen innerer Organe sein, z.B. bösartige
Tumore,
Lebererkrankungen, Nierenerkrankungen, Zuckerkrankheit. Daher sollte jeder Juckreiz
ohne klarer Ursache abgeklärt werden.
> Behandlungsmöglichkeiten:
+) lokale Kortikosteroid-Salben
+) Plegemaßnahmen: Ölbäder, Harnstoffsalben
+) Antihistaminika
+) UV-Lichttherapie
^
h) Nesselausschlag (Urticaria)
ist eine
sehr häufige, durch verschiedenste innere und äußere Reize ausgelöste
Erkrankung der Haut.
Man entwickelt Quaddeln, Schwellungen der Haut. Allergien gegen Nahrungsmittel
und Medikamente,
Infektionen, Entzündungen, physikalische Reize durch Wärme, Kälte,
Licht, Druck oder Wasser,
als auch psychischer Streß können Auslöser sein.
>
Behandlungsmöglichkeiten:
+) Oft verschwindet die Urticaria ganz von alleine
+) Antihistaminika, Kortison
+) bei andauernder Nesselsucht Suche nach Auslösern
+) Spezielle histaminarme
Diät
+) Stessabbau
^
i) Pilzerkrankungen
Pilzerkrankungen
der Haut
(Mykosen) sind
die häufigsten infektiös bedingten Hauterkrankungen.
Pilze sind überall in unserer Umwelt zu finden. Oft bringt erst eine durch
andere
Grunderkrankungen hervorgerufene Abwehrschwäche eine Infektion mit sich.
Die Übertragung
erfolgt durch Kontakt von Mensch zu Mensch oder von Tieren oder
durch Gegenstände,
z.B. Badematten.
Feuchte, Wärme, Zuckerkrankheit, Erkrankungen des Immunsystems oder
Fehl-/Mangelernährung begünstigen die Entstehung. Der gesamte Körper
kann betroffen sein.
Häufig
führt eine Pilzerkrankung zu Juckreiz. Auch gehören bestimmte Pilze zu
unserer
normalen Hautflora.
Unter bestimmten Bedingungen können diese krankhaft werden,
wie z.B. eine
Candida-Infektion im Genitalbereich, z.B. nach einer Antibiotika-Einnahme,
oder
die sog. Pityriasis versicolor (Kleienpilzflechte)
am Stamm,
bei Menschen mit Neigung zu starkem Schwitzen.
> Behandlungsmöglichkeiten:
Pilzinfektionen sind oft hartnäckig. Die Behandlung kann sich über
Monate erstrecken.
+) pilzabtötende Cremen
+) pilzabtötende Tabletten
+) zusätzliche Hygienemaßnahmen (Desinfektion der
Schuhe, Auskochen
der Socken,
nicht barfußgehen in Bädern, Hotelduschen, ...)
^
j) Krampfadern-Venenleiden, Hämorrhoiden und periphere arterielle
Durchblutungsstörungen
Venenerkrankungen, Hämmorhoiden und Durchblutungsstörungen
gehören in
der westlichen Welt zu den häufigsten Erkrankungen. Die Zunahme wird unter
anderem
zurückgeführt
auf das bewegungsarme Leben, Übergewicht/Ernährung, Rauchen,
Zuckerkrankheit,
hormonelle Faktoren, Vererbung.
Die Abklärung erfolgt durch eine klinische
Untersuchung und eine Ultraschalluntersuchung.
Neben der Behandlung ist die Verminderung von Risikofaktoren wichtig.
+)
Venenleiden
> Behandlung:
+) Verödung (Sklerosierung): es wird ein Verödungsmittel in die Vene
injiziert,
wodurch es
zu einer Entzündungsreaktion kommt und die Vene verklebt und verschwindet.
+) Lasertherapie: Dabei wird ein Laserlicht, dessen Energie fast ausschließlich
vom
roten Blutfarbstoff aufgenommen wird durch die Haut hindurch auf die Krampfader
gerichtet
und diese
dadurch verschweißt.
+) Operative Sanierung: sind größere Venen erkrankt und die Klappen
zu
den tiefen Venen undicht muß häufig die Krampfader operativ entfernt
werden.
+) Hämorrhoiden:
sind arteriovenöse Gefäßpolster, die ringförmig unter der
Enddarmschleimhaut liegen
und krankhaft vergrößert sind. Typische Beschwerden sind: Blutungen,
Juckreiz, Druckgefühl,
Hautausschlag, Störungen der Stuhl-Kontinenz.
> Behandlung:
Umstellung auf Ballaststoffreiche Nahrung, lokale Salben und Zäpfchen,
abschwellende
Tabletten, in schweren Fällen chirurgische Maßnahmen (z.B. Verödung,
Gummibandligatur).
+) Periphere arterielle Durchblutungsstörungen:
Wenn wiederkehrende Beinschmerzen zum Stehenbleiben zwingen, spricht man von
der
sogenannten „ Schaufensterkrankheit“. Ursache sind Durchblutungsstörungen
der
Beinarterien, bedingt durch eine Arterienverkalkung. Bei einem fortgeschrittenen
Stadium
kommt es zum Verlust
von Gewebe, dem sogenannten offenen Bein.
> Behandlung:
Medikamente, die die Durchblutung verbessern
Dehnung von Verschlüssen im Rahmen einer Katheteruntersuchung.
Gefäßoperationen (Bypass)
Wundversorgung der offenen Beine mittels moderner phasengerechter Wundbehandlung.
^
k) Haarprobleme
+) Störende Haare:
Überbehaarung ist für viele Frauen und Männer nicht nur ein kosmetisches
sondern auch ein
psychisches Problem. Herkömmliche Epilationsmethoden sind schmerzhaft,
halten
nicht lange und führen zu unangenehmen Hautirritationen.
Am besten hat sich
die dauerhafte
Haarentfernung mittels Laser durchgesetzt.
Denn das Problem wird im wahrsten
Sinne
des Wortes
an der Wurzel angepackt.
Kontrollierte Lichtimpulse werden über die Pigmente
des Haares
zum Haarfollikel transportiert.
Die Pigmente wandeln die Lichtenergie in Wärme um und dadurch wird die Haarwurzel
zerstört.
Es werden nur Haarfollikel verödet, die sich in der Wachstumsphase (Anagenphase)
befinden,
das sind ca 20 %. Daher sind mehrere Behandlungen notwendig, je nach Hauttyp.
Je nach Körperregion alle 4 bis 8 Wochen.
Für dünne, helle Haare, die wenig Pigment haben und daher für
den Laser schlecht
zugänglich sind, gibt es neuerdings eine Creme, die mittels eines bestimmten
Enzyms
(Eflornithin)
das Haarwachstum hemmt. Nach Absetzen der Creme wachsen die Haare
aber wieder
nach.
+) Haarausfall (Effluvium):
ist psychisch sehr belastend. Es gibt verschiedene Formen des Haarausfalls:
> Physiologischer Haarausfall:
unsere Haare unterliegen verschiedenen Wachstumsphasen,
daher
ist es normal, dass bis zu 100 Haare/Tag ausfallen können.
Nach einer Schwangerschaft bzw. Absetzen einer Pille: Durch die hormonelle Situation
verbleiben mehr Haare verankert, nach der Geburt verliert man diese überschüssigen
Haare
wieder.
> Androgen-Effluvium:
Überempfindlichkeit gegenüber männlicher
Sexualhormone
> Seniles Effluvium: natürlicher Alterungsprozeß
> Toxisch und stoffwechselbedingter Haarausfall:
Schädigung der Haare z.B. durch: Fieber, Schock, Medikamente, Diäten,
Eisenmangel,
Vitaminmangel, hormonelle Erkrankungen, Vergiftungen, Chemotherapien,
Autoimmunerkrankungen
> Alopezia areata: kreisrunder, lokal begrenzter krankhafter Haarausfall, meist
findet man
mehrere Stellen. Man vermutet eine Störung des Immunsystems, die Haare werden
vom
Immunsystem
als fremd erkannt und deshalb abgestoßen.
Stress und eine Vererbungskomponente
dürften
eine Rolle spielen.
Die Haare können wieder nachwachsen.
Daher ist in allen Fällen eine genaue Ursachenerhebung
und Laboruntersuchung wichtig.
> Behandlung:
Ausgleich von Mangelzuständen,
Behandlung von Infektionen,
Ausgleich hormoneller Störungen,
lokale Präparate, die das Wachstum fördern (z.B. Minoxidil, Östrogen,
...)
^
l) Allergien
> Austestung:
+) Prist/Rast: es handelt sich hierbei um eine Blutabnahme,
bei der Allergien
gegen bestimmte Allergene aus Luft, Nahrungsmittel oder z.B. Bienen- / Wespengift
oder
Latex
bestimmt werden können.
+) Prick-Test: Austestung von Allergien vom Soforttyp, z.B. Pollen oder Nahrungsmittel
Es wird hierbei ein Tropfen des Allergens auf der Haut aufgetragen und anschließend
diese
angeritzt, ohne dass eine Blutung entsteht. Die Ablesung erfolgt sofort
nach
wenigen
Minuten
in der Ordination
+) Epicutantest: Austestung von sogenannten Kontaktallergenen,
wie z.B. Nickel,
Konservierungsmittel, Farbstoffe, Salben etc. Es wird hierbei ein Pflaster mit
den
zu testenden Substanzen
auf die Haut (meist am Rücken) aufgeklebt.
Die Ablesung erfolgt nach 2/3
Tagen.
> Behandlungsmöglichkeiten:
+) Behandlung der Symptome: Tabletten, die den allergischen Prozeß
unterbrechen/blockieren
+) Allergieimpfung/Hyposensibilisierung: die überschießende Reaktion
des Immunsystems
auf ein Allergen wird reduziert und dadurch werden die Beschwerden verringert
bzw.
verschwinden
vollständig.
Hierbei wird das Allergen, meist in steigender Dosierung, verabreicht.
Je nach
Allergie stehen Tropfen, Tabletten oder Injektionen zur Verfügung.
Die Dauer
einer solchen Behandlungskur
erstreckt sich meistens über 3 Jahre.
^
m) Kinderdermatologie
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Hautkrankheiten im Kindesalter
weisen häufig
eine andere Symptomatik und therapeutische Erreichbarkeit auf.
Aus diesem Grund
ist es sinnvoll diese Hautkrankheiten in auf Kinder spezialisierte
Hände
zu geben.
Kinderkrankheiten sind Infektionskrankheiten mit hoher Durchseuchungsrate und
Übertragungsfähigkeit, die typischerweise eine lebenslange Immunität
hinterlassen
und daher überwiegend
im Kindesalter auftreten.
Fast immer sind es Virusinfektionen, seltener bakterielle
Infektionen.
Jede dieser Erkrankungen hat ein typisches Erscheinungsbild, z.B.:
+) Windpocken (Feuchtblattern): Bläschen auf der Haut
+) Röteln: Hautrötung
+) Ringelröteln: Hautrötung in Gesicht oder an Händen und Füssen
+) Masern: fieberhafter Infekt der Luftwege mit typischen Hautausschlag
+) Drei-Tage-Fieber: Fieber gefolgt von Hautausschlag
+) Scharlach: Fieber, Mandelentzündung, Erdbeerzunge, charakteristischer
Ausschlag
> Behandlung: Da es sich meist um eine Virusinfektion handelt, ist eine ursächliche
Therapie
nicht möglich und die Behandlung beschränkt sich auf Maßnahmen,
die
die Symptome
mildern.
Bei Scharlach erfolgt die Behandlung mit einem Antibiotikum
+) Dellwarzen sind
hautfarbene oder rötliche Knötchen und enstehen
durch
eine Virusinfektion
und kommen besonders häufig bei Kindern vor.
Die Übertragung erfolgt
durch eine Schmierinfektion /Kontaktinfektion.
> Behandlung:
Abtragung mit dem scharfen Löffel unter örtlicher
Betäubung
mittels
einer speziellen Creme
Vereisung (Kryotherapie)
Spezielle Cremen (Vitamin A Säure)und Lösungen (Kaliumhydroxid)
+)
Neurodermitis
schaut bei Kindern anders aus als bei Erwachsenen.
Bei Kindern überwiegt
eher ein nässender Charakter und betrifft typischerweise die Wangen
und
die
Kopfhaut, erst im späteren
Alter kommt es zu schuppenden Läsionen an den
Beugeseiten (Ellenbeuge, Kniekehle).
Siehe auch oben.
+) Windeldermatitis ist eine häufige Entzündung der
Haut im Windelbereich.
Ursächlich ist die Bildung einer sog. „feuchten Kammer“ durch
zu selten gewechselte Windel.
Dies kann zur Ansiedlung des Pilzes Candida albicans oder des Bakteriums
Staphylokokkus
aureus führen.
> Behandlung:
so oft wie möglich keine Windel tragen
Zinkoxid-Pasten
Waschen nur mit Wasser
Gegebenenfalls Kortisonsalben (kurzfristig), Bekämpfung der Pilze und Bakterien
^
n) Übermäßiges Schwitzen (Hyperhidrose)
Der Körper produziert übermäßig und unkontrollierbar
Schweiß.
Örtlich begrenzt tritt die Hyperhidrose zu 60% an den Handflächen oder
Fußsohlen auf,
zu 40 % in den Achselhöhlen, zu 10% am Kopf, selten an anderen Stellen,
die
Ursache ist unbekannt.
Eine gesteigerte generelle Schweißbildung kann verschiedene Ursachen (hormonell,
Tumorerkrankungen, Tuberkulose, Infekte, Stress ...) haben und sollte immer abgeklärt
werden.
> Behandlungen:
+) Tabletten mit Salbeiextrakt
+) Salben mit Aluminiumchlorhexahydrat
+) Operative Maßnahmen
+) Jontophorese
+) Botulinumtoxin (Botox): es wird in die Haut gespritzt und
hemmt
die Freisetzung
von Acetylcholin und damit die Schweißproduktion.
Die Wirkung hält
je nach Mensch 6 bis
12 Monate an.
In kontrollierten Studien konnte eine herausragende Wirkung nachgewiesen werden.
^
o) Sonnenallergie (Polymorphe Lichtdermatose)
Die juckenden Hautveränderungen (z.B. Rötungen, Bläschen, Knötchen,
nässende Hautdefekte,
Hautverdickungen) treten unter Sonnenstrahlung meist im Frühsommer
nach
der ersten Sonnenbestrahlung im Gesicht, Decollete und Außenseite der Oberarme
auf.
Bei neuerlicher
Sonnenexposition werden die Schübe im Laufe des Sommers schwächer.
Die
Ursache ist unbekannt.
> Behandlungen:
+) Kortisonsalben
+) Antihistaminika
+) Sonnencremen (Faktor 50+)
+) Vorbräunen (Bestrahlung mit UV-Licht)
^
p) Xanthelasmen
gelbliche Fett-Ablagerungen, meist im Bereich der Augenlider.
Häufig bei
Störungen des Fettstoffwechsels.
> Behandlungsmöglichkeiten:
+) Abtragung mittels Elektrokaustik, Laser, Kryotherapie
+) Chemical peeling,
z.B. TCA-peeling